Samstag, 7. Juni 2008

Zum Jabal Mokhatam

Beim Durchblaetern meines Reisefuehrers entdeckte ich zwei unterschiedliche Sozialprogramme, welche den Muell der Stadt und der Menschen die davon leben, betrafen. Zum einen ist dies das koptische Kloster St. Samaan zum anderen die Association for the Protection of the Environ ment (APE) . Beide entwickelten Programme, welche sich die Aufgabe stellten, das riesige Muellaufkommen sinnvoll zuverwerten und der daraus hervorgehende Ertrag den meist aermsten der Armen in Form von Schulen, Krankenhausern u.a. zugute kommen soll. Beide Projekte sich auf dem Jabal Mochatam gelegen, einer Anhoehe die sich ueber Kairo erhebt und in deren Gegen uralte Steinbrueche liegen. Ein Blick uber die Umgebung ruft leichtes Beklemmungsgefuehl hervor. Ein ein unuebersehrbares Hausermeer im Osten wie im Weistenhebt sich aus dem dichten Abgasdunst Kairos hervor. Die Fahrt auf den Jabal und die gleichnahmige Siedlung erwies sich muehsamer als ich dachte. Erstens kam es mir teurer als ich dachte. Das lag wohl auch an der spontanen Taximitfahrt. Es erweist sich immer besser vorher konkret nachzufragen und den Preise auszuhandeln. Ein zuvor vereinbarter Termin mit einem Beschaeftigen des APE kam leider nicht zu stande. Zwar war ein konkreter einen Zeitpunkt aber kein konkreter Ort vereinbart. Die mehrmaligen Versuche meinen Gespraechspartner telefonisch zu erreichen, schlugen fehl. So konnte ich ueber die weiteren Hintgruende nichts weiter in Erfahrung bringen. Nach laengerer Suche und Durchfragen erreichte ich das Kloster St. Samaan. Ein weitlaufiges Areal umgibt das Kloster mit den den in Fels geschlagende Freiluftarenen, die bis zu zwei Tausend Pilger fassen sollen. Ein Kreuzweg in Stein gehauene Fresken sind zu sehen. Die steilansteigenden Wege zum Kloster mit der umgebenden Siedlung, sind volll von Muell. Bis zum Anschlag bepackte Pick Ups und Kleinlaster, transportieren den sackweisen Muell in spezielle Hallen, in denen er offenbar weiterverarbeitet und wiederverwertet wird. Dies alles geschieht Wand an Wand zu den Raeumen der Bewohner. Schwerarbeitende vor Dreck starrende Menschen sind zu sehn. Andere stehen tatlos herum oder sitzen in den Kaffees in den dortigen Kaffes. Die Luft riecht faulig. Ein Anblick der sehr gewoehnungsbeduerftig ist.