Montag, 7. Juli 2008

Wartezeit

Eine innere Stimme sagte in mir: Warte noch ab! Geh nicht am naechsten Tag nach Israel!" Es war Freitag, naechsten Tag also folglich Samstag also in Israel Shabbat und ich wollte nicht missmutige Grenzer kommen die am Feiertag nur ungern Dienst tun und mich auch wegen meines syrischen Stempels nicht einreisen lassen wollten. Also wartete ich. Nutzte das warten in dem ich am naechsten Tag nach Madaba und weiter in den den naechstgelegenen Ort, dessen Name mir zu meiner Schande jetzt pardu nicht einfallen will. Dort versuchte ich zu Fuss entlang der Koenigsstrasse ins Wadi Mudjib zu gelangen. Es dauerte nicht lange und mich nahm ein LKW
Fahrer Karak mit. Wir ueberquerten auf der Koenigsstrasse das Wadi Mudjib. Die Koenigsstrasse ist eine von zwei uralten Handelwegen ( der andere die Via Maritima). Wer diese Wege von Aegyten nach Mesopotanien uns ans Meer kontrollierte besass die Kontrolle ueber die Region. In Karak angelangt kam ich, wenn auch indireket, in den Genuss beduinischer Gastfreundschaft, denn Omar der LKW fahrer lud mich in sein Haus ein - sein Vater war, wie er mir bei Zigaretten und Kahwa erzaehlte noch Beduine. Anschliesend besichtige ich die Kreuzfahrerburg in Karak, fuhr auf Umwegen ueber das Tode Meer zurueck nach Amman.

Auch am naechsten Tag fuhr ich noch nicht nach Irael ich wurde von einer Jordanierin eingeladen mit ihrer Familie und Freunden per Public Viewing das EM Endspiel zu verfolgen. Die Einladung war sehr freundlich aber doch eher unverbindlich. Es wurde nichts draus. Aber ich wartete den naechsten Tag und Chance ab. Als klar wurde das sich keiner bei mir meldete. Machte ich mich nochmal selbst auf dem Weg und verfolgte das Endspiel im Gesellschaft einger 11 - bis 15 jaehriger Jungs am Rande eines Restaurants in der Sharia Rainbow auf einem der vielen Huegel Ammans.

Und am naechsten Tag gings dann doch nach Israel.

Davon aber Naechste mal!

Mari Musa







Vor weiteren Unternehmenungen musste ich erst einmal Abklaeren, wie lange ich ueberhaupt noch mich in Syrien aufhalten konnte, ohne eine Visaverlaengerung beantragen zu muessen. Die bis vor kurzem bestehende Begrenzung auf 15 Tage wurde jedoch auf 30 Tage erweitert. So war es kein Problem noch fuer ein bis zwei Tage in Mari Musa Habashi zu verbringen. Mari Musa ist ein kleines Kloster in der Naehe von Nabk (80 km noerdlich von Damaskus) in den syrischen Wuestenbergen. Gegruendet wurde es schon im 6 Jhd. Im 19 Jhd. wurde es verlassen. Eine junge Gemeinschaft v.a. syrisch katholischer Christen bauten die kloesterliche Gemeinschaft wieder auf. Ein kleines okologisches und gemeinschaftlichesspirituelles Resort. Die Gemeinschaft hat sich den interkulturellen und interreligoesen Dialog zum Ziel gesetzt. Ich bebegegenete dort sehr netten Menschen aus Syrien, den Staaten, UK, Frankreich Suedkorea und Aegypten. Bei etwas Mitarbeit kann man sehr konfortabel umsonst uebernacht. Am naechsten Tag nach meiner Angkunft schleppte ich mit anderen also erstmal Steine fuer den Bau einer weiteren Mauer. Was man ueberhaupt nicht erwartet, mitten in der Wueste - eine relativ grosse Bibliothek in der Werke aus den unterschiedlichen wissenschaftlichen, theologischen und literarischen Bereichen zu finden sind. Unter anderem entdeckte ich dort die gesamte Werkausgabe von C.G. Jung in deutsch (!).

Im Kloster lernte ich auch Ed kennen einen jungen Briten. Mit Ed wanderte ich am naechsten Tag etwa 20 durch die Wueste zurueck nach Nabk. Von dort fuhren wir weiter nach Damaskus. In Damaskus verabschiedenen wir uns. Ich nutzte die Zeit mich noch zu orden, abends besuchte ich zum Abschluss in Syrien noch einen Hammam. Am naechsten Tag gings dann ueber die Grenze zurueck nach Amman in Jordanien.

Nach Sueden


Am selben spaeten Nachmittag fuhr ich, wie schon erwaehnt zurueck nach Damaskus. Am naechsten Tag musste ich zwangslaefig eine Ruhepause einlegen. Nachmittags besuchte ich wie schon erzaehlt das Museum. Am naechsten Tag beschlosse ich einen Tagestripp in den Hauran, nach Bosra zu unternehmen. Dort besuchte ich das Amphitheater ganz mit Basaltsteinen aufgebaut. Muss sagen mich schlauchte es noch immer und ich konnte den Tag nicht so wirklich geniesen. Abend bin ich dann zurueck nach Damasus. Die Zeit in Syrien naehrte sich dem Ende.

Nach Osten


Von Hama fuhr ich früh morgens am naechsten Tag wieder alleine nach Palmyra (Tadmor) der Stadt Zenobias. Nach drei Stunden fahrt durch die Wüste nach Osten stieg ich aus. Ein Taxi brachte mich nach einigen Verhandlungen zu Eingang und lies mich dort zurück. Da ich nur einige Stunden bleiben wollte maschierte ich mit vollem Gepäck (ca. 15 kg), sengender Sonne und ca. 45 C durch die Ruinen. Das war etwas unklug, wie ich am nächsten Tag feststellen sollte. Ich hatte zwar eine ordentliche Kopfbedeckung mit Nackenschutz auf und zu trinken dabei. Nach meiner Exkursion fuelte ich mich mehr als Salzstock als Mensch. So so weit so gut. Am nachsten Morgen fuehlt ich mich deutlich krank. Letztendlich stellte fuer mich raus, das ich eine deutlich Elektrolytverschieb haben musste, sprich nach dem ich pfundweise Salz frass (naja vielleicht etwas uebertrieben) gings mir schon wieder besser. Aber in Palmyra selbst genoss ich den Tag, auch die Anstengung, die damit verbunden war, wie sollte es anders sein, bestieg ich vorbei an den Tomben (Gruftgraebern) den(kleinen) Huegel auf dem sich die Zitadelle befindet. Verschafte mir einen Uberblick um dann ueber das ehemalige Lager Diokletians entlang des Cardo vobei an Tempeln und Ruinen, an dem Theater und der Agora zum Hauptheiligtum, dem Bel Tempel zu gehen. Im ganzen war ich 5 Stunden unterwegs. Die Stadt wirkt kleiner als sie ist, der Cardo ist insgesamt 1,3 km eingeramt von Saulen mit korintischen Kapiteln aus Rosengranit.

Zu den Kreuzrittern




Am vierten Tag reisten wir nach Hama, ca. 2 Std. suedlich von Aleppo. Hama ist eine vergleichbar kleine Stadt. Von dort fuhren meine Bekannten aus der Slowakei, John aus den Staaten und eine Japanerin, welche in Amman beschaeftigt war nach Crac de Cevaliere. Das war ganz guenstig, denn war wieder Freitag und in Hama war Tode Hose. Regulaere Buse und Taxis fuhren nicht, so dass wir uns erst die Mitfahrgelegenheit organisieren mussten. Zu siebt hatten wir eine ganz gute Verhandlungs macht und ging schneller als wir dachten. Chrac ist die, so weit mir bekannt ist die groesste Kreuzfahrerburg. Eine arabische Gruendung, die durch die v.a. durch die Johanniter ausgebaut und gefestigt wurde. Sie war definitiv uneinnehmbar und wurde nach dem Verlust der Kreuzfahrerheere kampflos auf Gewaehr freien Abzugs an die Arabischen Heere unter Beypar uebergeben. Die gewaltige Burg beeindruckt Unter wie Oberburg scheinen absulut uneinehmbar die Hallen in der Burg riesig. Wir blieben dort mehrere Stunden.

Nach Norden

Anfang der zweiten Woche fuhr ich dann mit Richard, Mike, Swetlana und Anna aus der Slowakei in den Norden Syriens - nach Aleppo. Steppen und wuestenartige Gegenden gingen langsam in fruchtbareches Land mit roetliche und gruenen Feldern ueber. Aleppo ist seit fruer Zeit eine wichtige Handelsstadt, die Grenze zur Tuerkei ist nahe, der Einfluss kurdischer, anatolischer Kultur spuerbar. Das Zetrum Aleppos wird durch den Sug beherrscht. Der leicht ansteigend nach Osten verlaeuft und an der maechtigen, uneinnehmbar und unnahbar wirken Zitadelle endet. Ein Bau der mich sehr beeindruckte. Schon der Portikus und der Aufgang zur eigentlichen Burg ist gewaltig. Der Graben um die Zitadelle und die steile mit riesen Quadern gemauerte Schraege (Glacis) verstaerken den unnahbaren Eindruck. Wehe dem, der dort unfreiwillig verschickt wurde. Im inneren ist die Zitadelle eine eigene Stadt in der Stadt. Ein wunderschoener Thronsaal uber dem Eingang, mit mehreren Moscheen und Hammamen. Eine, wie mir scheint absulut autarke Siedlung. Die lange Belagerungen standzuhalten schien.

Im Zentrum des Sug die Omajiaden Moschee. Bei weitem nicht so praechtig wie die Omajiaden Mosche in Damakus aber im noch schon und zudem ein sehr freundlicher Ort an dem ich gerne war. Dort konnte ich einige Male das Gebetsritual beobachten. Von weiten betrachtete ich wie ein Iman eine gruppe aelterer und juengerer Maenner in den den Koran unterwies. Das Minaret der Moschee erinnerte mich an einen Campanile, wie man in der Toskana finden kann und denke mir, dass sich mancher italienische Baumeister an den der Architektur des Oriens ein Vorbild nahm.

Einige Male war ich auch im christlichen Viertel ausserhalb der Altstadt. Schoen ist es vom Bab Nassr durch die verwinkelten (ich wiederhole mich) Gassen zu gehen. Ich seht schon ich bin ein Fan verwinkelter Wege. Sehr freundliche Bewohner die mir Wege zu verborgenen verlassen Kirchen wiesen und mir dafuer ohne weiteres auch Tueren aufsperrten. Zahi ein 18 jaehriger lud mich waehrend ich vorbeiging ins Haus seiner Eltern ein, die ich gerne annahm. Eine schoene Begegnung.

Ausserhalb Aleppos besuchten wir Qalat Samma, das ehemalige Simeonskloster, welche im 6. Jhd. durch Erdbeben stark beschaedigt und spaeter verlassen wurde, die verbleibenden Ruinen sind trotzdem sehr beindruckend. Bei klarem Blick duerfte von dort nach Nordwesten schon Anatolien zu sehen sein.

Out of Damskus

Natuerlich besuchte in Syrien nicht nur Damaskus. Da noch Wochenende war nutzte ich die Zeit fuer einen Ausflug aufs aufs Land, in kleinen, ca. 60 km noerdlich gelegenen Orte Maalula und Seydnaya. In Maalula befindet lt. Tradition in einem griechisch orthodoxen Frauenkloster das Grab der Hl. Thekla. Eine romatische Schlucht fuehrt zum Kloster, die alten Haeuser Maalulas sind wie Schwalbennester an den Fels gebaut. Nur wenig Gruen um gibten, in der syrischen Steppe gelegenen Ort. Maalula ist der letzte Ort, welchem noch aramaeisch gesprochen wird, die Lingua Franca der Region zur Zeit Jesu. Hebraeisch vor zur damaligen Zeit ausschliesslich dem liturgischreligioesem Bereich vorbehalten. Weiter gings nach Sednaya, wofuer noch nach Damaskus zurueck und in einen anderen Bus umsteigen musste. Leider verlor bei dieser Aktion meine eigentliche Brille, so dassch ohne meine Sonnenbrille, welche ich mir zum Glueck noch kurz vor der Reise besorgte, halb wenn nicht dreiviertel blind durch die Gegend gelaufen waere. Vor Parallen mit einer anderen Person, welche sich vor etwa 2000 Jahren in Damaskus aufhielt bitte ich abzusehen (fuer Insider (; ).

Anyway! Ich bin also weiter nach Sednaya. Dort befindet sich ebenso eine grosses griechisch orthoxes Frauenkloster. Der Konvent soll eine sehr alte Marienikone bewahren. Sednaya wurde dadurch schon im 6 Jhd. zu einer wichtem christlichen Wallfahrtsort im Orient.
In Sednaya lernte ich Bashar (nicht den Praesidenten). Wie er mir erzaehlte sei er Guide im National Museum in Damaskus. So hatte einige Tage spaeter das grosse Glueck in den den Genuss einer einer sehr guten Einzelfuehrung durch die verschiedenen Epochen Syriens zu kommen. Angefangen bei den Kulturen von Ugarit und Ebla, sehr bedeutende Orte menschlicher Kulturgeschichte, vorbei an den Spuren assyrischen und aegyptischen Einflusses, hin zu den Skulpturen, Altagsgegenstaenden und Monumenten aus der hellenistischen Epoche griechischer, roemischer und palmyrischer Aera. Ueber die Belege aus byzantischer Zeit konnte ich Gegenstaende aus den unterschiedlichen Epochen arabischer und tuerkischer Herrschaftsdynastin betrachten. Darunter wunderscheine christliche und muslimische Handschriften aus dem zehnten bis elften Jahrhundert a.Chr. (5. /6. Jhd a.H.).